Wie Bier zu Deutschland, Schnitzel zu Österreich oder Tapas zu Spanien,so gehören auch die Hahnenkämpfe zu den Philippinen.
Die Meinungen zu solchen Veranstaltungen sind sehr gemischt. Doch Hahnenkämpfe sind nicht nur in Asien verbreitet sondern haben auch in Europa eine lang zurück reichende Tradition. Schon im alten Rom oder in England waren solche Kämpfe vor 2000 bis 3000 Jahren weit verbreitet bis sie schliesslich aus Gründen des Tierschutzes verboten wurden.
Auf den Philippinen lebt das kulturelle Ereignis des Hahnenkampfes und ist wie Thaiboxen oder Windhundrennen in anderen Ländern,nationale Obsession.
Bei unseren Streifzügen über die Inseln und durch Dörfer sehen wir immer wieder große "Gärten", die rein der Zucht und Pflege von Kampfhähnen dienen. Die kleinen Holzhüttchen bieten Schutz vor den heißen Tagestemperaturen oder heftigen Regenschauern während der Regenzeit. So stolz wie die Gockel sind auch deren Besitzer für welche ein Hahn nicht nur ein Hobby sondern Leidenschaft und wenn alles gut läuft auch eine riesen Einnahmequelle ist.
Bei Gesprächen die wir mit den stolzen Besitzern führen ,wird ganz schnell klar, dass diese vermeintliche Leidenschaft eher einem 24 Stunden Job (zum Leidwesen der Ehefrauen ;) ) gleichkommt. An einem Abend auf der Terrasse unserer Unterkunft führen wir ein interessantes Gespräch mit dem Besitzerehepaar . Voller Leidenschaft wird uns vom Ehemann erzählt ,wie schon vor dem ersten Hahnenschrei der Weg in den Stall erfolgt um nach dem Rechten zu schauen, die Tiere zu füttern und auf den großen Kampf vorzubereiten. Dabei werden oftmals weder Kosten noch Mühen gescheut....Kraftfutter sowie leistungssteigernde Medikamente, gutes Zureden, Streicheln und Trainieren unter Kampfbedingungen heißt dass die Gockel mit Musik beschallt und Licht bestrahlt werden,sodass sie sich nicht erst an die neue und laute Umgebung der "Cockpit-Arenas" (Hahnenkampfarenas) gewöhnen müssen.
Die Brust unseres Gasthausbesitzers schwillt wie der Kamm eines Gockels als er uns über seine Erfolge erzählt.Seine Ehefrau wirft mit einem gewinnenden Lächeln am Ende nur ein,dass Sie froh ist,dass alles nun vorbei ist,da sie eines Tages in den Stall gegangen ist und alle Hähne verkauft hat. Wir sind uns aber sicher,dass irgendwo noch ein paar Kampfgockel existieren.
Durch Zufall finden wir auf unseren Inselstreifzügen so eine Arena und die Atmosphäre ist atemberaubend.
Ziemlich schnell wird klar,dass dies eine Männerdomäne ist,da Franziska die einzige Frau ist. Überall wuselt es von Gockeln, Besitzern und Wettlustigen.
Die Vorbereitung zum Kampf gleicht einem heiligen Ritual. Es wird den Hähnen leise ins Uhr geflüstert,rund um die Arena bieten Männer mit riesigen Koffern extra Klingen an,welche an den Beinen der Gockel befestigt werden,um dem Gegner schneller den Gar aus zu machen.
So hohe Summen wie gewettet und gewonnen werden ,werden auch gleichzeitig verloren und so manche Wette hat schon Leute in den Bankrott getrieben.
Im Gegensatz zur langwierigen Vorbereitung sind die Kämpfe dann nach wenigen Minuten vorbei....es stimmt wirklich am Ende ist der Hahn tot. Der strahlende Sieger geht lächelnd und mit stolzer Brust vom Platz. Der Verlierer verlässt still und leise das Terrain mit dem gerupften Federvieh in der Hand.
Aufgrund der Steroide und Aufputschmittel die in diese Tierchen hineingepumpt werden,reicht es am Ende nicht einmal mehr für den Suppentopf. Die Federn werden zusammengekehrt und es geht alles wieder von vorn los.