Dienstag, 29. Oktober 2013

Wir sind nun wirklich in Thailand (so wie wir es uns vorstellen) -Ranong und Koh Payam

Nachdem  wir gut 3 Wochen den thailändischen Tourismus entdeckt haben, fragen wir uns ob es noch eine andere Seite Thailands gibt. Ein Thailand abseits der Massagesalons, schönen Hotels mit Zimmerservice , wild feiernden 20igjährigen Backpackern und Pensionisten. 

Wir machen uns  auf den Weg in Richtung Grenze zu Myanamar. Laut Reiseführer ( den wir versucht haben eher nicht zu folgen) gibt es hier 2 Inseln,welche angeblich vom Pauschaltourismus noch nicht entdeckt wurden und welche von einer Vielzahl von europäischen "Langzeittouristen" als Rückzugsort genutzt werden.

Ranong, eine Stadt an der Grenze zu Myanmar ist der Ausgangspunkt unserer Fahrt auf die Insel Koh Payam.Schon bei unserer Ankunft in dieser kleinen Hafenstadt,sehen wir die andere Seite Thailands,welche wir uns gewünscht haben. Das Leben scheint einfacher und die Leute wohnen in einfachen aber beschaulichen Unterkünften. Die Nähe zu Myanmar scheint spürbar da viele Menschen "weisse Farbe" im Gesicht haben um ihre Haut vor Sonne zu schützen und die in Asien so viel beneidete "Blässe" zu bewahren.

Bei unserem Rundgang durch die Stadt,decken wir uns mit lokalen Früchten ein, beobachten die Männer beim allabendlichen Billiard-und Takrawspiel (im Gegensatz zu unseren Ballkünsten wirken sie wie Profis) und werden Zeuge,wie die hiesige Feuerwehrstation zur Aerobicbasis umfunktioniert wird.







Wir schlafen eine Nacht in Ranong und am nächsten Tag geht es mit einem alten Kutter weiter Richtung Insel.Vor unserer Abfahrt beobachten wir das bunte Treiben und den Beladungsvorgang.Alles muss mit,sogar der Kompressor,der mit grosser Acht in einem interessanten Schauspiel auf den Kahn gehievt wird.




Vorbei führt die Fahrt in gemächlicher Reisegeschwindigkeit an voll beladenen Fischerbooten. Aus der Ferne sehen wir Myanmar und bei einem Blick durch unser Fernglas entdecken wir die burmesischen Pagodentempel und Häuser auf Stelzen.




Ein Blick nach Myanmar



Koh Payam (und die Nachbarinsel) Koh Chang gelten als touristisch wenig entwickelt und tatsächlich haben wir das Gefühl,dass sich hier der Tourismus mehr in den Alltag der Thais einfügt. Wie so viele Neuankömmlinge auf Koh Payam, wollen wir 2 bis 3 Nächte bleiben und verlassen die Insel erst nach 6 Nächten. 

Am Abend beobachten wir den Sonnenuntergang in Myanmar von unserem Quartier aus. Wir leihen uns das erste Mal ein Moped aus und erkunden die Insel. Wie schon in Malaysien sehen wir Kautschukplantagen und können erstmalig aus nächster Nähe beobachten,wie der Rohstoff gewalzt und zu kleinen "Teppichen"  weiterverarbeitet wird. Auf einem kurzen Zwischenstopp zum Mittagessen,sehen wir eine Comiclesende Strassenverkäuferin,welche beharrlich auf Kundschaft wartet.




Da sämtlicher Strom auf der Insel entweder durch Solar oder Generatoren erzeugt wird und im Allgemeinen nur zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens verfügbar ist , staunen wir nicht schlecht,als die Milchshakeverkäuferin extra den Generator für uns anwirft. Wir gönnen uns einen herrlich erfrischenden Ananas- Kokosnusshake. Shakes mit dem Namen Kraftbeere, Traumbeere oder Entspannungsmoothie waren uns dann doch zu abenteuerlich!


Milchshakes sind übrigens nicht der einzige Grund,warum der Generator aussertourlich läuft! Auch die Übertragung des sonntäglichen Thai-Box Kampfes aus Bangkok lässt die Generatoren rattern um den Fernseher zu betreiben,welcher die männlichen Inselbewohner in seinen Bann zieht!

Einen Abend verbringen wir in einer Bar,welche aus Treibgut gebaut wurde und lauschen der unglaublichen Geschichte von Ren aus Israel,welche uns aus weiblicher Sicht über ihren 2jährigen verpflichtendenen (!) Militärdienst in der israelischen Armee und den Problemen zwischen Ultraorthodoxen und Nichtreligiösen in Israel berichtet. Gespannt lauschen wir auch der Geschichte einer Schwedin,welche in Schweden als Halbchilenin geboren ist und uns von den kleineren oder grösseren alltäglichen Diskriminierungen ihr gegenüber  berichtet. Die offenene skandinavische Haltung von der ach so oft in den europäischen Medien berichtet wird,scheint für einen Augenblick passe!


Die Welt auf Koh Payam ist bunt und vielseitig. Das Lebenstempo ist gemütlich. Vielleicht sind dies 2 der vielen Gründe,warum die meisten Besucher (uns eingeschlossen) länger als gedacht hier bleiben!

Asien zeigt sich von seiner verführerischen Seite -wir fragen uns,ob  wir es jemals bis nach Australien schaffen werden ?!



Frau Inspektor

Strandgut



Unterkunft


Sonntag, 20. Oktober 2013

LG (LuxusGrüsse) aus Khao Lak

Nachdem wir einen kurzen Zwischenstopp in Phuket eingelegt haben ,ziehen wir weiter Richtung Khao Lak. 

Entlang der Westküste zieht sich ein ca. 10 km langer Küstenstreifen welcher vom Tsunami im Jahr 2004 besonders hart getroffen wurde. Davon ist nicht mehr viel zu sehen ,da vieles wieder neu bebaut wurde.

Wir geniessen die Freuden der Nebensaison und gönnen uns ein wenig Luxus und checken das erste Mal seit langem in ein Hotel (anstatt in ein Gästehaus bzw. einen einfachen Bungalow) ein. Hier geniessen wir Luxus zu Nebensaisonpreisen. Für uns heisst das ein Zimmer mit Klimaanlage ohne Mitbewohner (Insekten), weissen frisch gewaschenem Bettzeug,TV und Frühstücksbuffett zum für uns im Gegensatz zu sonst doppelten aber für europ. Verhältnisse immer noch günstigen Zimmerpreis . 

Nachdem wir in den letzten 2,5 Monaten meist alle 2 bis 3 Tage weitergezogen sind,ist es schön an einem Ort zu verweilen, die Eindrücke revue passieren zu lassen und die kleinen Sachen des Lebens zu geniessen.

Wäscheservice sei Dank,lassen wir den Inhalt unserer Rucksäcke einmal wieder richtig durchwaschen und bezahlen per Kilo. Nach ein paar Monaten "on the road" muffelt alles schon ein wenig!

In Khao Lak treffen wir viele Pauschaltouristen älteren Kalibers,welche sich 2 Wochen all inclusive Urlaub gönnen. Auch wir gehören nun dazu und das riesige Frühstückbuffett lässt uns jeden Morgen das Wasser im Mund zusammen laufen. 


Der Tag beginnt mit einer einstündigen Session im hoteleigenen Swimmingpool, Lesen und Fotos sortieren. Am späten Nachmittag begeben wir uns auf die Suche nach etwas zu essen und landen meist in einer der Garküchen nahe der Hauptstrasse oder dem hiesigen Markt um das Reisebudget wieder auszugleichen. Wir gönnen uns das erste Mal auf unserer Reise eine Massage und bewundern entspannt den schönen Sonnenuntergang danach. 




Auch gönnen wir uns (abgesehen vom Geburtstagsausflug) unsere erste richtig organisierte Eintagestour auf die Similian Islands - einem Taucherparadies in der Adaman Sea.





Im Gegensatz zu sonst verdreifacht sich unsere Fortbewegungsgeschwindigkeit ,da wir mit einem Speedboat über die Wellen zu fliegen scheinen. Die Meereswellen scheinen aus der Ferne sanft aber aus der Nähe betrachtet,spürt man selbst im modernen Speedboat die gewaltige Kraft des Ozeans.

Auf unserer Tour halten wir an verschiedenen Buchten und entdecken neben bzw. mit Horden russischer Pauschaltouristen die hiesige Unterwasserwelt.Das erste Mal testen wir unsere neuen Flossen. Es ist herrlich durchs Wasser zu gleiten und ab und zu abzutauchen. In 10 Meter Tiefe haben wir das Gefühl den vielen bunten Fischen noch näher zu kommen und tauchen durch schmale Korallenbögen . Im Gegensatz zu Malaysia sind die Korallen leider grau und abgestorben.Dennoch werden wir mit dem Beobachten einer Meeresschildkröte, einer Vielzahl von Fischen und einer riesigen Qualle belohnt. 



Dort unten waren wir Schnorchel


Ein steiniger Weg

Auf dem Rückweg giesst es in Strömen und wir kommen klatschnass am Hafen an. Zum Glück hat der Minibus neben einer Partybeleuchtung und riesigen Soundanlage auch Ledersitze.


Nach unserem Ausflug fallen wir müde aber glücklich in die kuschelig weissen und weichen Hotelbetten!

Das Kürzel LG nimmt seit Khao Lak eine neue Bedeutung ein. Deshalb senden wir Euch LuxusGrüsse aus Khao Lak!


Dienstag, 15. Oktober 2013

Unser erster Sprung auf die Insel - Ko Phi Phi

Nachdem wir 4 Tage in Krabi verbringen und die regnerischen Launen der Natur bzw. Ausläufer des Monsuns beobachten,nutzen wir den ersten Sonnenstrahl um aufzubrechen.
Ko Phi Phi heisst unser nächstes Ziel.Einigen von Euch ist die Insel entweder aus dem Film "The Beach" mit Leonardo de Caprio bekannt oder aus den Nachrichten im Jahr 2004, da der gewaltige Tsunami auch hier beträchtliche Schäden hinterlassen hat.

Das erste Mal auf unserer Reise buchen wir vor Ankunft eine Unterkunft (Wie sich später herausstellt,ist dies gar nicht so schlecht,da wir neben einem günstigen Preis auch ein ruhiges Fleckchen erwischen. Denn von der touristischen Vorsaison ist hier unserer Meinung nach nichts zu spüren.) 

Nach unserer Ankunft werden wir sofort empfangen und geniessen eine Fahrt in "unsere" Bucht mit einem der für Thailand typischen Longtail-Boote. Das Wasser schimmert türkis und die Strände sind herrlich weiss.  Wir nutzen den traumhaften Strand um unser Takraw- Spiel zu verbessern und erkunden die Insel zu Fuss.  Dies ist ganz schön schweisstreibend wie sich herausstellt,da Ko Phi Phi nicht nur aus Strand sondern auch aus "hohen" und dicht bewachsenen Hügeln besteht.

Um Franziskas Geburtstag zu feiern,begeben wir uns nach ein paar Tagen auf die belebtere Seite der Insel in die "Hauptstadt" Ton Sai. Die Horden von jungen Backpackern in den Zwanzigern wirken für einige abschreckend,wir wollen jedoch schauen, ob bzw. wie der Bär hier tobt.

Wir suchen uns einen Bungalow ganz oben und scheuen die täglichen steilen Stufen zum Quartier,welches sich auf dem "Aussichtshügel" befindet nicht. 

Postkartenähnliche fast kitschig anmutende Sonnenuntergänge gibt es zum Abendbrot. Ton Sai gilt als Partystadt und tatsächlich hören wir die hämmernden Bässe,welche sich bis zu unserem Hügel "hochschlängeln" täglich bis spät in die Nacht. Es scheint,als ob der amerikanische Spring Break ausgebrochen ist und in unserer Fantasie malen wir uns die wildesten Parties aus. 

Franziskas Geburtstag verbringen wir mit einem Ausflug zur Maya Bay,dem Ort an dem "The Beach" gedreht wurde.Obwohl es von Ausflüglern sämtlicher Nationen nur so wimmelt, geniessen wir das Gefühl,dass wir "einfach so" die Möglichkeit haben uns Orte anzuschauen, an denen Filme gedreht wurden. Die Landschaft ist abgesehen von den touristischen Massen und dröhnenden Motoren der Speedboote,welche eine Atmosphäre von Formel1 Rennstrecke versprühen,wunderschön.

Am Abend wollen wir uns in die "wild feiernde Partymenge" stürzen. Zu unserem Erstaunen, geht es jedoch in der Stadt sehr ruhig zu. Am Strand schauen wir uns die Feuershows der Bars an und sehen viele junge Backpackern mit Ihren Wodka- bzw. Whiskyeimern in der Hand. Jedoch geht alles recht gemächlich zu. Die zu unserer Unterkunft "heraufziehenden" Geräusche waren dann doch wilder und unterlagen dem Täuschungsphänomen der akustischen Ausbreitung des Schall - alles halb so wild. ABER - es ist ja noch Nebensaison und in der Hauptsaison geht es wahrscheinlich mehr ab!

P.S. Wenn wir unsere Zeitrechnung mittels buddhistischen Kalender übersetzen, hätte Franziska Ihren 574 Geburtstag gefeiert,da wir uns in Thailand gerade im Jahr 2556 befinden!


Auf dem Weg zur Fähre

Boote der Seegypsies



Typisch thailändische Longtailboote

Mitbewohner auf der Terasse

Strand beim ersten Quartier

"Unsere" Bucht





Unsere täglichen Stufen beim 2. Quartier

Bootsausflug




 Maya Bay I


Maya Bay II






Schwalbennesternte - 1 kg bringt auf dem chinesischen Markt bis zu 2200 US Dollar

Feuershow am Geburtstagsabend

Wir bevorzugen vegetarische Shakes