Sonntag, 21. Juli 2013

Indonesien - von Padang zum Mount Kerinci

Nachdem wir uns von unserer aufregenden ersten Busfahrt an einem Strand nahe Padang für ein paar Tage erholt hatten, wollten wir weiter. Wohin genau wussten wir noch nicht,da unsere "Streckenplanung" für unsere gesamte Reise eher grob ist und wir als einzigsten Anhaltspunkt Stichworte wie die "Küste entlang" im Kopf hatten.

In unseren Reiseführern wurden Informationen über Sumatra grosszügig ausgelassen und so waren auch diese keine Hilfe. Mit Hilfe einer Landkarte, suchten wir so einen Ort aus, der zwar nicht an der Küste lag, vom Namen her aber interessant klang : Lubuklinggau. 

Diese Stadt schien angemessen, da sie  auf halber Strecke zwischen Padang und Java lag.
Um die beste Strecke und den besten Preis ausfinding zu machen, trampten wir in das ca. 30 km entfernte Padang. Nach 4stündigem Suchen,Verhandeln , Erklären mit Händen und Füssen sowie Preise und Busse vergleichen, kamen wir dann in ein Reisebüro an, um unser Glück ein weiteres Mal zu versuchen. Ein sehr netter junger Mitarbeiter fragte dort, was wir denn eigentlich in Lubuklinggau wollten,da er noch nie gehört hatte, dass Touristen nach Lubuklinggau fahren wollten, da es selbst Einheimische sehr selten dort hin verschlug.
Wir erklärtem ihm, dass wir es uns einfach ausgesucht hatten,da es unserer Karte nach zu urteilen auf halber Strecke liegt. Er lächelte und schlug uns vor, dass wir doch lieber nach Kerinci fahren sollte, da es dort viel mehr zu sehen gäbe und er selbst schon am Mount Kerinci war.

Also hiess es Planänderung und auf nach Kerinci ins Landesinnere.

Das selbe Spiel der Bussuche ging von vorn los, da das Reisebüro nur Flüge anbot, wir hingegen Sumatra aber auf dem Landweg erkunden möchten.  Aus unser vorherigen Erfahrungen wussten wir schon,dass das Reisen auf Sumatra nicht gerade schnell und einfach war.Dies ist so, da es so gut wie kein öffentliches Transportnetz gibt, die Strassen oft sehr schlecht sind, man für 100km aus diesem Grund oft zwischen 2-4 Stunden benötigt ,jeder noch  so kleine Platz im Bus genutzt wird und wir im Gegensatz zu den Asiaten riesig sind. Besonders Michael muss sich oft "zusammenfalten" um in den kleinen Minibussen, welche an die asiatische Grösse angepasst sind, Platz zu finden.

Da wir nun schon fast alle Busunternehmen auf der ca. 5km langen Strasse mit jeder Menge Reisebüros kannten, fanden wir schnell eine kostengünstige Busverbindung für den nächsten Tag.

Geschniegelt und gebügelt ging es am nächsten Morgen los. Da unser Quartier weit entfernt von der Busstation war und der lokale Transport eher rar und sehr langsam ist, fuhren wir wieder per Autostop. Wir hatten sofort Glück und 2 freundliche Ingieneure fuhren uns und unser Gepäck direkt bis zum Bushaltepunkt.

Auf unserer Fahrt durchs saftig grüne und fruchtbare Hinterland gab es viel zu entdecken und nach 6 Stunden kamen wir bei Mr. Subandi an. Das erste Mal auf unsere Reise durch Indonesien,  sollten wir in einem "Homestay" übernachten. Dies sind Zimmer, welche privat von Leuten in ihren Häusern vermietet werden. Oft sind sie die  einzigste Verdienstquelle und ernähren eine ganze Grossfamilie. Mr. Subandi war ein freundlicher, ruhiger Mann und begeisteter Naturliebhaber. Seinen Homestay ,welchen er schon seit 26 Jahren hatte, war anscheinend sehr bekannt, da neben uns noch eine 4köpfige niederländische Familie, 4 Chinesinnen und 3 Schweden sein Haus bewohnten. Die Unterkunft war einfach aber ausreichend und wir machten das erste Mal Bekanntschaft mit der indonesischen Tradition sich in einem Mandi zu waschen. ( Mehr darüber erfahrt ihr in einem späteren Blogeintrag!)

Wir wurden köstlichst von Frau Subandis Kochkünsten verwöhnt und durften uns morgens an Bananenpalatschinken und abends an köstlichen Curryhühnchen, Reis, fritierten Kartoffeln und einer Art Spinat mit Lemongrass erfreuen. Dazu noch herrlich scharfes Sambal ( Chillipaste), was uns die ein oder andere Schweissperle auf die Stirn zauberte.

Tagsüber erkundeten wir auf eigene Faust die wahnsinnig fruchtbare Landschaft. Soweit das Auge reichte, sah man Teeplantagen, Felder auf denen Kohl, Kartoffeln, Mais, Knoblauch, Tomaten und unzählige Chillis wuchsen. Auf unserer Wanderung und der Suche nach dem richtigen Weg zum Dschungel, beobachteten wir die Teepflücker und Bauern bei ihrer Arbeit, nahmen die unzähligen Kaffeesträucher genauer unter die Lupe und erkannten,dass auch an diesem abgelegenen Fleckchen Erde nicht alles "bio" ist. 

Aus ca. 100m Entfernung sahen wir nach einem anstrengenden Aufstieg den Urwald .   Leider blieb uns der Dschungel dieses Mal jedoch verwehrt, da uns das dichte Gestrüpp einen Strich durch die Rechnung machte und wir anscheinend den " falschen Weg" genommen hatten. 

Nichtsdestotrotz ist der Weg aber ja bekanntlich das Ziel!

Hier ein kleiner Einblick in die beeindruckende ,fulminante Landschaft,über welche der Mount Kerinci, ein noch aktiver Schichtvulkan und mit 3805m Sumatras höchste Erhebung, beschützend wacht und welchem die Erde unter anderem ihre Fruchtbarkeit verdankt.




















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