Montag, 27. Januar 2014

Willkommen in Kambodscha, willkommen im Land der Korruption!

Wir grüssen Euch aus unserem mittlerweile 11. Reiseland.Der heutige Grenzübertritt war wohl einer der lustigsten,kuriosesten und korruptesten zugleich.

Aber beginnen wir dort ,wo man immer beginnt - am Anfang! 

Die Fahrt mit dem Privatauto unseres Gästehausbesitzers bis zur laotisch-kambodschanischen Grenze verlief problemlos und wir waren froh,dass sie uns eine Mitfahrt (gegen Bezahlung versteht sich - nichts ist umsonst!) angeboten haben,da wir später sowohl auf laotischer als auch auf kambodschanischer Seite 2 liegengebliebene Busse mit wartenden Touristen sahen.

Schon beim Ausstempeln auf laotischer Seite fingen die korrupten Kuriositäten an,als der Beamte auf einmal 2 Dollar für den Ausreisestempel verlangte.
Ohne Ausreisestempel kein Einreisestempel fürs neue Land! 
Unsere Fragen des "warums" und "wiesos" verhallten ohne Antwort in den staubigen Ecken des Grenzholzhüttchens. Auch die Forderung nach seinem Namen und mit seinem Vorgesetzten zu sprechen, wurden mit einem milden Lächeln ignoriert. Den letzten Trick aus dem Reiserepertoire (zu fragen ob wir eine Quittung bekommen,wenn wir bezahlen) zogen wir auch noch aus dem Ärmel aber auch dieser blieb vergebens. Also bezahlten wir nach einer erfolglosen Diskussion die 2 Dollar pro Mann und Nase und überquerten die Grenzschranke ins Niemandsland.

Auf kambodschanischer Seite erwartete uns die bisher lustigste und kurioseste Kontrolle der ganzen Reise -eine Quarantänestation....oder besser gesagt ein weißes Partyzelt mit einem kleinen Beamten in viel zu großer Uniform. Er teilte uns listig lächelnd ein paar Formulare aus,die wir ausfüllen sollten. Nachdem wir seine Anweisungen ordentlich befolgt hatten,zückte der Mann auf einmal ein Gerät welches einer Taschenlampe glich und erklärte uns in ernsthaften Worten,dass er jetzt Fieber auf unserer Stirn (!) messen müsste,da wir mit erhöhter Temperatur nicht nach Kambodscha einreisen dürften und zurück nach Laos geschickt würden....Mhhh...noch ehe wir seine Worte überdenken konnten,zückte er schon das überdimensionale Thermometer, platzierte es auf unserer Stirn,schwenkte es dann über die Brust und zeigte Franziska eine Temperatur von 35,6° Celcius und Michael von 35,7° Celcius an. Dies erinnerte uns erstaunlicherweise stark an die herrschende Tagestemperatur,da es seitdem wir gen Süden reisen merklich heißer wird. 

Wir fühlten uns wie bei der versteckten Kamera  und wussten erst recht wohin der Hase läuft,als er ganz beiläufig 1 Dollar pro Person für seine Leistungen forderte.Diesmal schmunzelten wir nur. Unser Schmunzeln wich einem breiten Grinsen,als er uns auch noch eine Quittung anbot. Er war nicht nur erfinderisch sich ein paar Dollar zu verdienen, sondern auch gut vorbereitet! Zum Abschied drückte er uns noch ein offiziell aussehenden Zettel des Gesundheitsministeriums in die Hand.

Ok,kurze Zwischenbilanz - bereits 3 Dollar ausgegeben und noch nicht mal das Visum im Pass ! 

Wir waren gespannt was als nächstes folgen würde....

Der Übergang zur nächsten Station erfolgte nahtlos und wir wurden sofort weiter zum Visahüttchen gewunken ... dort ging dann alles ganz einfach 25 Dollar gegen ein 30 Tagesvisum....schien uns plausibel! Erst nachdem wir die Webseite der Einwanderungsbehörde gerade eben lasen ,sahen wir,dass das Visum eigentlich nur 20 Dollar kostete....willkommen in Kambodscha,willkommen im Land der Korruption!

Letztendlich wissen wir nicht ob es eine echte oder unechte Quarantänestation war. Was wir aber wissen,ist das wir wieder um eine Erfahrung reicher sind....oder wie uns in einer lieben Mail von unseren treuen Lesern geschrieben wurde....
"Wir glauben, dass Ihr zwei mittlerweile so viel Stoff an bemerkenswerten Reiseanekdoten gesammelt habt, das Ihr bis zu Eurer Rente immer wieder eine neue aus dem Ärmel schütteln könnt."


Rückblick auf Laos und Blick auf die ominöse Quarantänestation (rechts) und eines der Visahüttchen (links)

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