Montag, 10. Februar 2014

Krabben, Pfeffer, Salz und ..... Kinder ohne Eltern

Wir sind nun fast 12 Tage in Kambodscha und denken ,dass wir genug gesehen und erlebt haben. Da unser Vietnamvisum erst ab 11.Februar 2014 gilt,müssen wir in Kambodscha warten. 
Sikhanouville im Süden Kambodschas,welches voll von russischen Touristen und allein reisenden Männer ist,gefällt uns nicht.



Wir entschliessen uns deshalb dort hinzu fahren,wo der Pfeffer wächst - Also auf nach Kampot!

Kampot ist ein beschauliches kleines Städtchen mit gemütlichen Tempo. Wir lassen es ebenso gemütlich angehen,machen nicht viel in den ersten 2 Tagen und lassen die letzte Zeit Revue passieren. 

Der Markt ist noch ein richtiger Markt....einfach und bescheiden. Es wird frisches Obst, welches in der Umgebung angebaut wird, sowie Reis und Fleisch verkauft.
 
Wir spüren unsere europäische Grösse und Michael kann sich den Markt nur gebückt anschauen. 


Überall sitzen die Leute zusammen, feilschen, handeln oder geniessen Getränke,welche von einer Frau aus langen Bambusrohren ausgeschenkt wird.







Die Umgebung um Kampot ist bekannt für die Pfefferplantagen und bei einem Mopedausflug schauen wir uns diesen mal aus der Nähe an. 


In Kep kaufen wir ein Kilo frische Krebse für 5 Dollar und lassen diese gleich von den Verkäuferinnen kochen. 
  

Genüsslich verspeisen wir diese mit Susi und Basile aus Frankreich,welche gerade aus Vietnam gekommen sind! Wir geben zu,dass wir noch ein wenig üben müssen,wie man diese Tierchen isst und wirklich alles von dem köstlichen Krebsfleisch erwischt.


Mit Susi und Basile erkunden wir dann auch gemeinsam die Umgebung und lernen,dass wo Pfeffer ist ,es auch Salz gibt.

Ehrfürchtig beobachten wir ,wie die Leute bei glühender Hitze und unter hohem Körpereinsatz, Salz aus dem Meerwasser gewinnen. 

Die Dörfer durch welche wir fahren sind einfach,die Menschen scheinen aber glücklicher und `reicher` als jene,die wir bis jetzt im Nordwesten und in Phnom Penh gesehen haben.




Es ist zu beobachten,dass eine fruchtbare Landschaft,die den Anbau der eigenen Lebensmittel ermöglicht ,die Menschen unabhängiger macht und sie zu mindestens das Notwendigste zum Leben erwirtschaften lässt ....sie können davon leben . Man scheint sich mit dem zufrieden zu geben,was man hat und was die Natur hergibt. Das Moderne scheint eine Nebenrolle einzunehmen.

Die Moderne und das Streben nach allem was modern bzw. westlich ist , hat nämlich auch so seine Schattenseiten unserer Meinung nach. Wir haben überall in Asien und auch in Kambodscha gesehen,dass obwohl die Menschen manchmal recht einfach leben, es fast überall durch Internet und Handy möglich ist, den westlichen Wohlstand zu beobachten. Dadurch verändert sich natürlich die Definition von Wohlstand bzw. es werden andere Dinge die man unbedingt haben möchte und die erstrebenswert sind in ein anderes Licht gerückt.... Beispiele hierfür sind,dass viele das neueste Handy aber ein altes Fahrrad haben. Der  Flachbildschirm steht im einfachen Holzhüttchen anstatt das Geld zu nutzen um das Haus herzurichten bzw. den Wohnumgebung vom Plastikmüll zu befreien oder sich ein Geschäft  aufzubauen .
Die Realitäten scheinen verschoben durch das Verlangen nach westlichen Dingen,welches über den Fernseher direkt in jedes Wohnzimmer in jeden noch so kleinen Ortsteil projiziert wird.

Auch beginnen die Probleme oft, wenn das Glück in der grossen weiten Stadt gesucht wird, da auch dort das Geld nicht auf der Strasse liegt.

Obwohl es in Kambodscha nur so vor NGO´s (gemeinnützigen nicht staatlichen Organisationen) wimmelt, fragt man sich bei einigen nach Sinn und Zweck.

Es stimmt uns dann doch manchmal auch zuversichtlich,wenn wir Leute wie Pierre aus Frankreich treffen. 

Aus Eigeninitiative hat er ein Hilfsprojekt mit seiner Frau unterstützt um Dinge zu kaufen,die wirklich bei der Bevölkerung landen und Sinn machen,wie zum Beispiel eine Wasserpumpe die sein Verein einem Dorf gespendet hat. 
Pierre entdeckte das Projekt eher zufällig,nachdem er auf seiner Reise durch Kambodscha in ein Dorf kam in dem es viele Kinder jedoch aber keine Eltern dazu gab. 
Es ist keine Seltenheit,dass Kinder bei Ihren Verwandten aufwachsen während die Eltern im In- oder Ausland arbeiten. Sind keine Verwandten da, sind die Kinder trauriger weise sich selbst überlassen.

Als Pierre dies mit eigenen Augen in einem Dorf im Südosten Kambodschas sah ,wollte er etwas bewegen und helfen. Nach der Wasserpumpe sollen jetzt noch Schweine und Hühner folgen,damit sich das Projekt selbst ernähren kann und die Kinder wertvolle und wieder verwendbare Fähigkeiten lernen.

Wir hören ihm gespannt zu, als er uns nach unserem ersten Treffen in Malaysia nach 5 Monaten zufällig in einem kleinen Restaurant in Phnom Penh "in die Arme läuft".

Wir haben viel gesehen, erlebt und noch mehr gefühlt in unseren fast 2 Wochen in Kambodscha. Es war beeindruckend, traurig, erschreckend und emotional. Auf jeden Fall liegt noch ein weiter Weg vor der einstigen Schweiz Südostasiens!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen