Sonntag, 9. Februar 2014

Made in Cambodia


Am Rande haben wir den Streik der kambodschanischen Textilarbeiter schon vor unserer Einreise nach Kambodscha verfolgt. Seit Ende letzten Jahres streikten diese und fordern die  Verdopplung ihres monatlichen Lohnes aufgrund der gestiegenen Lebenskosten von 80 Dollar (60 Euro) auf 160 Dollar (116 Euro) !

Wie schnell geben wir diesen Betrag bei einem unserer Einkäufe auf den Einkausstrassen dieser Welt aus? 
Aus der westlichen Perspektive betrachtet,übersetzt  sich so ein Monatslohn in 1 T-Shirt, 1 Hose ,1 Strickjacke und vielleicht noch 1 Kleid. 

Bei unserer Fahrt aus Phnom Penh sehen wir Textilfabrik nach Textilfabrik. Hunderte von Arbeiterinnen und Arbeitern kommen aus den Toren um sich bei den schon wartenden Verkäuferinnen einen Snack zum Mittag zu kaufen. 



Der Lohn der Textilarbeiterinnen ernährt nicht nur ihre Familie,sondern auch die Familie der Snackverkäuferin,die damit wiederum die Familie der Marktverkäuferin unterstützt,wo sie ihre Waren kauft.

Wir fragen uns ob keine Arbeit besser als niedrig bezahlte Arbeit wäre?

Die Fabriken,welche wir sehen, scheinen recht neu. 



Eventuell war dies die Vorgabe der Textilkonzerne, bevor diese in Kambodscha produzieren bzw. investieren. Immer wieder ist das Wort Investitionen in der nationalen und internationalen Presse zu hören. In den Berichten liest man gleichzeitig auch von der Besorgnis,dass die Investitionen von internationalen Konzernen auch schnell wieder abgezogen werden,sobald sich ein billigeres Produktionsland findet.

Auch wir kaufen unsere Sachen bei grossen Textilkonzernen, die hier oder in anderen Billiglohnländern produzieren.  Um ehrlich zu sein, würden  wir nur ungern das 5fache für das selbe T-Shirt bezahlen.

Ihr seht ein Urteil darüber zu fällen oder Position für eine Seite einzunehmen ist vermessen, da das Problem  sehr sehr vielschichtig ist! 

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